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Onkologische Patienten in der Kreisklinik Ebersberg rundum gut versorgt
Jetzt ist es soweit: Chefarzt Dr. Schneider und der Stationsarzt der Onkologischen Tagesklinik, Dr. Andreas Grabmeier, freuen sich auf Umzug in die frisch sanierten Räumlichkeiten im 2. Obergeschoss der Kreisklinik.
Ebersberg, Juli 2014 – Vor 15 Jahren initiierte Dr. Hans Schneider, Chefarzt der Inneren Medizin, in der Kreisklinik Ebersberg die interdisziplinäre Onkologische Tagesklinik. Der Internist mit dem über lange Berufsjahre geprägten onkologischen Schwerpunkt wusste, wie wichtig gerade für die an Krebs erkrankten Menschen eine komplexe medizinische Vor-Ort-Versorgung ist. Auch wenn sich die Infrastruktur im Landkreis inzwischen verändert hat, genießt die Tagesklinik weiterhin hohe Akzeptanz. Die Journalistin Sybille Föll wollte von Dr. Schneider und dem langjährigen Stationsarzt Dr. Andreas Grabmeier, der wie Schneider Hämato-Onkologe ist, wissen, wie die Krebstherapie sich in den letzten Jahren entwickelt hat.
Dr. Schneider, warum ist Ihnen die relativ kleine Onkologische Tagesklinik so wichtig?
Dr. Schneider:Zunächst einmal hat die „kleine“ Tagesklinik der Kreisklinik enorm große Hintergrund-Verstärkung, nämlich durch die Infrastruktur der ganzen Klinik. Die wohnortnahe medizinische Rundum-Versorgung wird für Krebspatienten immer eine Qualitätsfrage sein. Ihnen ist wichtig, dass sie sich aufgehoben fühlen, dass sie vertraute Ärzte und Pfleger um sich haben, die sie vielleicht schon von der Diagnostik oder Operation her kennen und dass bei Bedarf eine psychologische Unterstützung gegeben ist. In der Tagesklinik werden die Patienten nach oder auch vor einer Operation behandelt, zum Beispiel mit Chemotherapie, und können anschließend wieder nach Hause. Sie wissen, dass sie bei einer Verschlechterung ihres Befindens jederzeit in die Klinik kommen können, wo sämtliche Leistungen eines Akutkrankenhauses Tag und Nacht zur Verfügung stehen, vom Labor bis hin zur Intensivstation. Wo dem Arzt aber auch ihre Behandlungsdaten vorliegen. Wer wie ich lange in der Onkologie tätig ist, weiß, wie viel Sicherheit Patienten in einem solchen Umfeld gewinnen können.
Unsere Patienten profitieren zudem von unserer engen Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen. Wenn die so genannte „Zweitmeinung“ allgemein immer gefragter wird, so praktizieren wir die Expertendiskussion bereits seit Jahren. Einmal pro Woche treffen sich Internisten, Chirurgen, Gynäkologen, Urologen, Strahlentherapeuten, der Pathologe und die Psychoonkologin zur Tumorkonferenz, bei der die Daten jedes Krebspatienten vorgestellt werden, und wo im fachübergreifenden Austausch die Therapieoptionen diskutiert und ggf. optimiert werden. Einige der Experten kommen extra von den Kooperations-Kliniken rechts der Isar und Rosenheim. Mehr Fachkompetenz an einem Ort ist schwer vorstellbar und wir freuen uns, den Patienten in unserer Onkologischen Tagesklinik dieses Qualitätskriterium anbieten zu können.
Man liest immer wieder ermutigende Zahlen - ist Krebs mittlerweile heilbar?
Dr. Grabmeier: Die Frage ist nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Dank den Verbesserungen bei Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung konnte laut Statistik die Sterblichkeit gesenkt werden: In den letzten zehn Jahren bei Männern um 17 Prozent, bei Frauen um elf Prozent. Es kommt aber immer auf die Krebsart und das Stadium an, also wie weit der Krebs fortgeschritten ist.
Einige Krebsarten wie der Lymphdrüsenkrebs sind sehr gut heilbar, auch in fortgeschrittenen Stadien. Bei anderen wissen wir bereits bei Behandlungsbeginn, dass die Krankheit beim aktuellen Stand der Medizin nicht heilbar ist - hier legen wir den Schwerpunkt vor allem auf die Erhaltung der Lebensqualität.
Welche Krebstherapien stehen aktuell zur Verfügung?
Dr. Grabmeier: Die hauptsächlichen Therapieverfahren in der Krebsbehandlung sind Operationen, die medikamentöse Tumortherapie mit Chemo-, Antikörper-, Antihormon- und Immuntherapie und die Strahlentherapie. Bei jedem Tumor wird das Behandlungsverfahren individuell entschieden. Beispiel: Im Frühstadium von Darmkrebs kann dieser eventuell durch eine endoskopische Abtragung entfernt werden. Beim lokal begrenzten Darmkrebs ist der Patient in der Regel durch eine Operation geheilt. Sind jedoch Lymphknoten befallen, wird zusätzlich eine Chemotherapie gegeben, um nicht sichtbare bösartige Zellen abzutöten.
Ist der Krebs so weit fortgeschritten, dass er Metastasen gesetzt hat, führen wir eine palliative Chemotherapie durch, um die Symptome kontrollieren und die Lebensqualität positiv beeinflussen zu können.
Oft kann mittlerweile durch genetische Untersuchungen des Tumorgewebes eine noch gezieltere, höchst individualisierte Therapie angewendet werden. Wegen der enormen Komplexität ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachrichtungen so wichtig.
Dr. Schneider, wie sieht die Zukunft der Onkologie in der Kreisklinik Ebersberg aus?
Dr. Schneider: Wenn wir wissen, dass die Bevölkerung des Landkreises sich überdurchschnittlich entwickelt, dass der jetzt schon hohe Anteil der Älteren wächst, und wenn wir weiterhin wissen, dass Krebserkrankungen im Alter öfter ausbrechen als in jüngeren Jahren, dann muss die Onkologie in der Kreisklinik einen festen Platz behalten und sich weiterentwickeln. Einschließlich der Onkologischen Tagesklinik. Deshalb freue ich mich persönlich sehr, dass wir diese Woche mit der Tagesklinik vom Altbau in den gerade sanierten modernen Bauteil umziehen können, wo uns größere Räume mit freundlichem Ambiente zur Verfügung stehen.
» Zur Abteilung für Innere Medizin
Krebstherapie mit gebündeltem Expertenwissen
Onkologische Patienten in der Kreisklinik Ebersberg rundum gut versorgt
Jetzt ist es soweit: Chefarzt Dr. Schneider und der Stationsarzt der Onkologischen Tagesklinik, Dr. Andreas Grabmeier, freuen sich auf Umzug in die frisch sanierten Räumlichkeiten im 2. Obergeschoss der Kreisklinik.
Ebersberg, Juli 2014 – Vor 15 Jahren initiierte Dr. Hans Schneider, Chefarzt der Inneren Medizin, in der Kreisklinik Ebersberg die interdisziplinäre Onkologische Tagesklinik. Der Internist mit dem über lange Berufsjahre geprägten onkologischen Schwerpunkt wusste, wie wichtig gerade für die an Krebs erkrankten Menschen eine komplexe medizinische Vor-Ort-Versorgung ist. Auch wenn sich die Infrastruktur im Landkreis inzwischen verändert hat, genießt die Tagesklinik weiterhin hohe Akzeptanz. Die Journalistin Sybille Föll wollte von Dr. Schneider und dem langjährigen Stationsarzt Dr. Andreas Grabmeier, der wie Schneider Hämato-Onkologe ist, wissen, wie die Krebstherapie sich in den letzten Jahren entwickelt hat.
Dr. Schneider, warum ist Ihnen die relativ kleine Onkologische Tagesklinik so wichtig?
Dr. Schneider:Zunächst einmal hat die „kleine“ Tagesklinik der Kreisklinik enorm große Hintergrund-Verstärkung, nämlich durch die Infrastruktur der ganzen Klinik. Die wohnortnahe medizinische Rundum-Versorgung wird für Krebspatienten immer eine Qualitätsfrage sein. Ihnen ist wichtig, dass sie sich aufgehoben fühlen, dass sie vertraute Ärzte und Pfleger um sich haben, die sie vielleicht schon von der Diagnostik oder Operation her kennen und dass bei Bedarf eine psychologische Unterstützung gegeben ist. In der Tagesklinik werden die Patienten nach oder auch vor einer Operation behandelt, zum Beispiel mit Chemotherapie, und können anschließend wieder nach Hause. Sie wissen, dass sie bei einer Verschlechterung ihres Befindens jederzeit in die Klinik kommen können, wo sämtliche Leistungen eines Akutkrankenhauses Tag und Nacht zur Verfügung stehen, vom Labor bis hin zur Intensivstation. Wo dem Arzt aber auch ihre Behandlungsdaten vorliegen. Wer wie ich lange in der Onkologie tätig ist, weiß, wie viel Sicherheit Patienten in einem solchen Umfeld gewinnen können.
Unsere Patienten profitieren zudem von unserer engen Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen. Wenn die so genannte „Zweitmeinung“ allgemein immer gefragter wird, so praktizieren wir die Expertendiskussion bereits seit Jahren. Einmal pro Woche treffen sich Internisten, Chirurgen, Gynäkologen, Urologen, Strahlentherapeuten, der Pathologe und die Psychoonkologin zur Tumorkonferenz, bei der die Daten jedes Krebspatienten vorgestellt werden, und wo im fachübergreifenden Austausch die Therapieoptionen diskutiert und ggf. optimiert werden. Einige der Experten kommen extra von den Kooperations-Kliniken rechts der Isar und Rosenheim. Mehr Fachkompetenz an einem Ort ist schwer vorstellbar und wir freuen uns, den Patienten in unserer Onkologischen Tagesklinik dieses Qualitätskriterium anbieten zu können.
Man liest immer wieder ermutigende Zahlen - ist Krebs mittlerweile heilbar?
Dr. Grabmeier: Die Frage ist nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Dank den Verbesserungen bei Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung konnte laut Statistik die Sterblichkeit gesenkt werden: In den letzten zehn Jahren bei Männern um 17 Prozent, bei Frauen um elf Prozent. Es kommt aber immer auf die Krebsart und das Stadium an, also wie weit der Krebs fortgeschritten ist.
Einige Krebsarten wie der Lymphdrüsenkrebs sind sehr gut heilbar, auch in fortgeschrittenen Stadien. Bei anderen wissen wir bereits bei Behandlungsbeginn, dass die Krankheit beim aktuellen Stand der Medizin nicht heilbar ist - hier legen wir den Schwerpunkt vor allem auf die Erhaltung der Lebensqualität.
Welche Krebstherapien stehen aktuell zur Verfügung?
Dr. Grabmeier: Die hauptsächlichen Therapieverfahren in der Krebsbehandlung sind Operationen, die medikamentöse Tumortherapie mit Chemo-, Antikörper-, Antihormon- und Immuntherapie und die Strahlentherapie. Bei jedem Tumor wird das Behandlungsverfahren individuell entschieden. Beispiel: Im Frühstadium von Darmkrebs kann dieser eventuell durch eine endoskopische Abtragung entfernt werden. Beim lokal begrenzten Darmkrebs ist der Patient in der Regel durch eine Operation geheilt. Sind jedoch Lymphknoten befallen, wird zusätzlich eine Chemotherapie gegeben, um nicht sichtbare bösartige Zellen abzutöten.
Ist der Krebs so weit fortgeschritten, dass er Metastasen gesetzt hat, führen wir eine palliative Chemotherapie durch, um die Symptome kontrollieren und die Lebensqualität positiv beeinflussen zu können.
Oft kann mittlerweile durch genetische Untersuchungen des Tumorgewebes eine noch gezieltere, höchst individualisierte Therapie angewendet werden. Wegen der enormen Komplexität ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachrichtungen so wichtig.
Dr. Schneider, wie sieht die Zukunft der Onkologie in der Kreisklinik Ebersberg aus?
Dr. Schneider: Wenn wir wissen, dass die Bevölkerung des Landkreises sich überdurchschnittlich entwickelt, dass der jetzt schon hohe Anteil der Älteren wächst, und wenn wir weiterhin wissen, dass Krebserkrankungen im Alter öfter ausbrechen als in jüngeren Jahren, dann muss die Onkologie in der Kreisklinik einen festen Platz behalten und sich weiterentwickeln. Einschließlich der Onkologischen Tagesklinik. Deshalb freue ich mich persönlich sehr, dass wir diese Woche mit der Tagesklinik vom Altbau in den gerade sanierten modernen Bauteil umziehen können, wo uns größere Räume mit freundlichem Ambiente zur Verfügung stehen.
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