Gemeinsam gegen Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs

Zwei Operateure aus zwei Kliniken sind zusammen ein starkes Team für Patientinnen und Patienten mit Krebs der Leber und der Bauchspeicherdrüse – Prof. Dr. Jan D‘ Haese, Chefarzt Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- & Endokrine Chirurgie des Krankenhaus Agatharied (links) und Dr. Alexander Gratz, Chefarzt der Allgemeinen und Speziellen Viszeralchirurgie in Ebersberg (rechts).
Das Klinikum Ebersberg München Ost und das Krankenhaus Agatharied behandeln gemeinsam Menschen mit Krebserkrankungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). „Unsere Kooperation stellt sicher, dass Patientinnen und Patienten wohnortnah nach den neuesten medizinischen Standards versorgt werden“, sagen der Geschäftsführer des Klinikums Ebersberg München Ost, Stefan Huber, und der Vorstand des Krankenhauses Agatharied, Benjamin Bartholdt. Die Zusammenarbeit habe auch die Anforderungen der bevorstehenden Reform der Kliniken in Deutschland berücksichtigt.
Operationen der Leber in Ebersberg
Konkret werden Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen der Leber aus Agatharied im Klinikum Ebersberg München Ost operiert. Umgekehrt werden Betroffene einer Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse aus Ebersberg in Agatharied operiert. Ihre vertrauten Ärzte, Dr. Alexander Gratz, Chefarzt der Allgemeinen und Speziellen Viszeralchirurgie in Ebersberg, und Prof. Dr. Jan D‘ Haese, Chefarzt Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- & Endokrine Chirurgie des Krankenhaus Agatharied, operieren die Patienten in der Partnerklinik gemeinsam. Diagnostik und Nachsorge und Nachbehandlung bekommen die Menschen in ihren jeweiligen, vertrauten Heimatkliniken.
Für seine onkologischen Patienten sei es ihm besonders wichtig, nah am Wohnort und während der gesamten, fordernden Krebstherapie der zentrale, verlässliche Ansprechpartner zu sein. Nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die Angehörigen, unterstreicht Dr. Alexander Gratz. Lange Wege sollten Krebspatientinnen und -patienten so weit wie möglich erspart bleiben. Das sei durch die Kooperation weiterhin gegeben. Wichtig sei beiden Partnern auch, dass im Rahmen der Kooperation innerhalb von 14 Tagen operiert werde. „Mit dieser Diagnose sollen Menschen nicht lange warten müssen“, so Gratz.
Tumore der Leber und der Bauchspeicheldrüse
Der Chefarzt der Allgemeinen und Speziellen Viszeralchirurgie in Ebersberg, sieht es nicht nur als emotionalen Anker für Patienten, dass er während der OP in Agatharied dabei ist: „Somit werden die hoch-spezialisierten OP-Teams um jeweils einen weiteren sehr erfahrenen Operateur ergänzt.“ Er kenne Prof. Dr. Jan D‘ Haese persönlich sehr gut aus der gemeinsamen Zeit in Großhadern: „Dadurch weiß ich, dass meine Pankreas-Patientinnen und -patienten bei ihm nach der OP in besten Händen sind.“ Das Krankenhaus Agatharied verfügt zudem über das Pankreaszentrum Oberland, in dem Expertise zu Bauchspeicheldrüsenkrebs seit Jahren zusammen mit der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz gebündelt wird. Der Chefarzt der Ebersberger Allgemeinen und Speziellen Viszeralchirurgie hat jahrelange Erfahrung in der komplexen Leberchirurgie. „Ich freue mich sehr, dass es durch diese Kooperation gelungen ist unsere Kompetenzen derart zu bündeln. Dies stellt für alle Beteiligten und allem voran für unsere Patientinnen und Patienten eine echte Bereicherung dar“, findet auch Prof. D’Haese.
„In der Tumorchirurgie braucht es ausgewiesene Spezialisten, um Patientinnen und Patienten auf dem aktuellen medizinischen Stand behandeln zu können“, betonen die beiden Geschäftsführer aus Ebersberg München Ost und Agatharied. Die bevorstehende Reform der Kliniken versucht, dies sicherzustellen, indem sie vorschreibt, dass Operateure jedes Jahr eine Mindestzahl an Eingriffen in einem Feld durchführen und dass Kliniken eine besondere Infrastruktur aufweisen müssen, um bestimmte Leistungsgruppen anbieten zu können. Auch außerhalb der großen Städte gebe es ausgewiesene Spezialisten, wie man in Ebersberg und Agatharied an den Beispielen Leber und Pankreas sehen könne. „Doch oft gibt es im Haupteinzugsgebiet nicht so viele Menschen, die an einer solchen Tumorart erkranken“, erklärt Stefan Huber, warum die Kooperation zwischen seinem Haus und dem Krankenhaus Agatharied ein nötiger Schritt in die Zukunft ist. „Unser Netzwerk stellt sicher, dass die Menschen in Zukunft gleichzeitig erstklassig und nahe am Heimatort behandelt werden können“, freuen sich Huber und Bartholdt gleichermaßen.