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Brustzentrum wird 20 JahreChristina Grundner, Dr. Stephan Hasmüller und Chefärztin Dr. Helen Budiman (von links) begleiten Frauen mit der Diagnose Brustkrebs im zertifizierten Brustzentrum der Kreisklinik Ebersberg.

Brustzentrum wird 20 Jahre

25.11.2024

Jede achte Frau in Deutschland bekommt im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs. Sie alle brauchen erstklassige medizinische Behandlung und Menschen, die sie kompetent und empathisch begleiten. Am besten nicht weit weg von Zuhause. Betroffene finden das seit 20 Jahren im zertifizierten Brustzentrum der Kreisklinik Ebersberg.  


Eine ehemalige Patientin berichtet


Anja A. (Name geändert) hatte nicht damit gerechnet, dass die Ultraschalluntersuchung bei ihrer Gynäkologin etwas Auffälliges zeigen würde. Sie war ja auch gerade mal Anfang 40. Doch es sollte eineinhalb Jahre Chemotherapie, 35 Bestrahlungen und eine OP benötigen, bis die Frau aus dem Landkreis Ebersberg den Brustkrebs mit Ärztinnen, Ärzten, Pflegekräften und Therapeutinnen des Brustzentrums der Kreisklinik Ebersberg an ihrer Seite besiegt hatte. Anja A. sagt: „Ich habe mich dort nie verloren gefühlt.“


Gynäkologe Dr. Stephan Hasmüller hat Anja A. im September 2022 die Nachricht überbracht: „Sie sind krebsfrei.“ Er war im Frühjahr 2020 aber auch der Arzt, der ihr sagte, dass sie einen bösartigen Tumor hat. Hasmüller ist Leitender Oberarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Kreisklinik Ebersberg, und er betreut die meisten Patientinnen des Brustzentrums von Anfang bis Ende der Therapie. Rund 160 Frauen waren es bislang 2024. Er erklärt ihnen Befunde, beantwortet Fragen und ist Senior-Mamma-Operateur, also sehr erfahren, Tumore der Brust zu entfernen. „Die Brustkrebs-Therapie ist in den vergangenen Jahren immer individueller geworden“, sagt er. Heute sehe man sich an, um welche Tumorart es sich handle, und entscheide für jede Frau, welche Behandlung die besten Erfolgsaussichten hat. Operation, Bestrahlung, Chemo, welche Kombination?


Zertifiziertes Brustzentrum in Ebersberg


In einem nach der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Brustzentrum wie dem der Kreisklinik Ebersberg diskutiert diese entscheidende Frage ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen, in der Tumorkonferenz. Expertise bündeln, nennt das Dr. Hasmüller. Speziell bei Brustkrebs-Patientinnen sind es die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Helen Budiman, die auch Leiterin des Brustzentrums ist, und Dr. Stephan Hasmüller, die beraten und mit den Frauen gemeinsam entscheiden. Manchmal auch sehr individuell. Dr. Stephan Hasmüller erinnert sich an eine Berufsmusikerin, die Angst vor dem Taubheitsgefühl in den Fingern hatte, das eine Nebenwirkung der Chemotherapie sein kann. „Sie wollte auf keinen Fall das Gefühl in ihren Fingern dauerhaft verlieren. Wir haben eine Alternative gefunden.“


Chefärztin Dr. Helen Budiman und Dr. Stephan Hasmüller müssen dafür immer auf dem allerneuesten Stand der Wissenschaft sein. „Wir sind jedes Jahr auf mehreren Kongressen und Fortbildungen über Brustkrebs“, sagt Chefärztin Dr. Helen Budiman. Auch das ist eine Vorgabe, um als Brustzentrum zertifiziert zu werden. Dadurch erhalten die Frauen die neuesten Therapiemöglichkeiten und Medikamente. Die Erkenntnisse, die sich daraus in Ebersberg ergeben, fließen in die Brustkrebsforschung zurück. Auf der gynäkologischen Station gibt es außerdem spezialisierte Pflegfachkräfte, sogenannte Breast Cancer Nurses.


Höchste medizinische Standards


Dr. Helen Budiman und Dr. Stephan Hasmüller sind die Einzigen, die Brustkrebs-Patientinnen in Ebersberg operieren. „Durch die Zertifizierung können sich die Frauen wirklich darauf verlassen, dass wir sie nach höchsten, aktuellen medizinischen Standards behandeln“, versichert Dr. Helen Budiman. Verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Überlebenschancen von Frauen mit Brustkrebs in zertifizierten Brustzentren höher sind. Das Ebersberger Brustzentrum wird durch die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft, die laut Chefärztin die höchsten wissenschaftlichen Standards zugrunde legt, also „strenger“ ist, als andere Zertifizierungs-Gesellschaften. Das gilt auch für die parallele Zertifizierung der Kooperationspartner, beispielsweise die onkolgische Gynäkologin Dr. Isolde Gröll, die die Frauen während ihrer ambulanten Chemotherapie betreut.


Durch die Zertifizierung ist für Betroffene noch eins garantiert: „Vom ersten Anruf bei uns bis zum ersten Termin in der Sprechstunde bei uns liegt höchstens eine Woche.“ Das sagt Christina Grundner – die erste Stimme, die die Frauen hören, wenn sie das Brustzentrum der Kreisklinik Ebersberg kontaktieren. Sie sorgt dafür, dass alle wichtigen Termine koordiniert werden und die Wartezeiten kurz bleiben. „Viele Frauen fürchten, dass sie lange warten müssen, bis sie Hilfe bekommen. Deshalb ist es mir wichtig, dass das bekannter wird“, sagt Christina Grundner.


Brustkrebs besiegt


Anja A. erinnert sich an die Namen der Menschen, die sie damals im Brustzentrum begleitet haben. An die lange Liste an Terminen, die sie zu Beginn von Christina Grundner bekam. An das Gespräch, das sie kurz vor ihrer Operation mit Dr. Stephan Hasmüller geführt hat. Und daran, dass ihr dort oft gesagt wurde, sie solle jederzeit anrufen, wenn sie Fragen habe. Heute ist sie krebsfrei, treibt sehr viel Sport, muss aber regelmäßig zu Untersuchungen und Medikamente nehmen. Vielleicht war sie schon immer Optimistin. Über die Zeit, in der sie gegen den Brustkrebs gekämpft hat, sagt sie jedenfalls: „Sie hat mich stärker gemacht.“


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