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Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße


In der Kreisklinik Ebersberg stimmen zwei auf Gefäßkrankheiten spezialisierte Abteilungen gemeinsam die jeweils beste Behandlung ab

Dres. Renate Steckel & Peter Kreissl
Die Chefärzte der Radiologie, Dr. Renate Steckel, und Chirurgie, Dr. Peter Kreissl, sorgen mit viel Erfahrung für die Gefäßgesundheit der Patienten an der Kreisklinik Ebersberg. Foto: privat

Ebersberg – Dass unsere Gefäße altern, lässt sich nicht aufhalten. Wohl aber durch eine Minderung solcher Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht herausschieben. Das sagen die Radiologin Dr. Renate Steckel und der Gefäßchirurg Dr. Peter Kreissl. Die beiden Chefärzte der Kreisklinik Ebersberg arbeiten bei der Gefäßdiagnostik und -therapie eng zusammen.

Die drei Gefäßsysteme, die im menschlichen Körper erkranken können, sind die Arterien, die Venen und die Lymphbahnen. Erkrankungen der Arterien gehen meist auf eine Arteriosklerose, auch Gefäßverkalkung genannt, zurück. Sie kann ursächlich sein für Schlaganfall, Herzinfarkt oder die Periphäre Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) der Beinschlagadern. Diese, im Volksmund auch Schaufensterkrankheit genannt, ist die mit Abstand häufigste Gefäßerkrankung. Sie betrifft fast ein Viertel aller Menschen über 65 Jahren.

Wie der Bluthochdruck äußert sie sich zunächst nicht spürbar, sondern kommt schleichend daher. Erst, wenn der Betroffene beim Gehen immer heftigere Schmerzen in den Waden verspürt und daher öfter – zur Ablenkung eben auch gern vor Schaufenstern - stehenbleiben muss, ist der Gang zum Arzt unvermeidbar.

Der Hausarzt wird bei einem entsprechenden Verdacht an einen Gefäßspezialisten wie Renate Steckel oder Peter Kreissl überweisen. „Wichtig ist es, das Beschwerdebild zunächst sehr gründlich im Gespräch abzuklären“, sagt Steckel. Erst danach können Ultraschall, Angiographie, Computertomograhie oder Kernspintomographie optimal eingesetzt werden.

Am Bildschirm lassen sich heute auch kleinste Veränderungen im Gefäßsystem millimetergenau erkennen. Dort sieht Dr. Steckel, wo sich ein Verschluss oder auch schon ein Umgehungskreislauf an den Arterien gebildet hat. In Abhängigkeit vom Krankheitsbild, den Lebensumständen des Patienten wie Beruf und Hobbys wird dann die Behandlung vorgeschlagen. Die erfahrene Radiologin erweitert oder wiedereröffnet Gefäßverengungen- oder -verschlüsse auch mit Hilfe von Stents, also kleinen Metallgittern in Engstellen, oder Ballonkathetern.

„Wenn es sich um einen sehr langstreckigen Verschluss handelt, empfiehlt sich oft ein Bypass“, sind sich die Mediziner Steckel und Kreissl einig. Die Operation durch den Gefäßchirurgen entscheiden sie miteinander im kollegialen Gespräch. „Mit dem Patienten muss dann abgeklärt werden, welches für ihn individuell die beste Lösung ist“, sind sich die Ärzte einig.

Dr. Kreissl führt etwa Bypassoperationen mit einem Kunststoff- oder Venenbypass zur Durchblutungsverbesserung bei der chronisch-arteriellen Verschlusskrankheit durch, er legt auch Bypassanlagen auf die Unterschenkelarterien. Wann immer möglich, werden die Eingriffe minimal-invasiv durchgeführt, bei akuten Problematiken wie Gefäß- oder Bypassverschlüssen wird versucht, die Blutgerinnsel medikamentös aufzulösen.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, raten die Mediziner Kreissl und Steckel dringend zu Nikotinverzicht, Normalgewicht und regelmäßiger Bewegung. Letztere kann schon beim Verzicht auf den Fahrstuhl anfangen.


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